Erste Öffentliche Video-Informationsveranstaltung

Antrag zur Aufnahme in Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren - Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne“ (LZP)

Am 11. Februar 2021 fand die erste öffentliche Videoinformationsveranstaltung der Stadt Glashütte statt. Über Amtsblatt, Facebook, Internet und die Sächsische Zeitung waren die Einwohner eingeladen sich zum geplanten Antrag der Stadt Glashütte um Aufnahme der Kernstadt in die Städtebauförderung zu informieren, Ideen einzubringen und Fragen zu stellen. Insgesamt nahmen 15 Teilnehmer das Angebot an, darunter auch interessierte Stadträte und Ortschaftsräte sowie die LEADER Managerin Frau Betzold.

Der Bürgermeister begrüßte die Teilnehmer und führte in das Thema ein. Er wies darauf hin, dass die Stadt Glashütte in den vergangenen Jahren zahlreiche Förderprogramme für Investitionen nutzen konnte und so viel in die Infrastruktur investieren konnte. Gleichzeitig wurden verschiedene Initiativen gestartet um den Einwohnerrückgang zu stoppen bzw. umzukehren und die Innenstadt zu beleben. Dreßler nannte hier als Stichworte: Flächennutzungsplan mit neuen Baulandpotentialen, die Idee „Glashütte Neustadt“, das geplante Standortmarketing unter dem Motto „Dresdens Weltklasse Provinz“ und für die Kernstadt die Rahmenpläne für Gewerbe und Wohnen, die Bemühungen für einen modernen Ersatzneubau des EDEKA und die „Vision Festwiese“, den Dialog „Wenn ich Bürgermeister wäre…“, die Etablierung der Veranstaltung "Glashütter ErlebnisZEIT" und den regelmäßigen Austausch mit den Akteuren und Händlern. Die Bemühungen um die weitere Entwicklung der Kernstadt sollen nun in einem Städtebaufördergebiet für das Glashütter Zentrum gebündelt werden. 

Bürgermeister Markus Dreßler stellte die Schwerpunkte des geplanten, über 10 Jahre laufenden Programms kurz vor:

  1. So soll ein „Zentrumsmanagement“ eingesetzt werden mit dem Ziel in den kommenden 10 Jahren die Innenstadt gemeinsam mit Händlern und Akteuren weiter zu beleben und Ideen und Angebote zu entwickeln und umzusetzen.
  2. Für die Vision Festwiese soll eine (wirtschaftlich) tragfähige, die Stadt bereichernde Lösung entwickelt, öffentlich diskutiert und ein Investor gewonnen werden. Dabei soll die Suche für einen Standort für die Sicherung eines Einkaufsmarktes sowohl für die Festwiese als auch den Standort EDEKA/ Schützenhaus fortgesetzt werden.
  3. Der Bedarf für eine tragfähige Betreibung und Nutzung eines öffentlichen Stadthauses/ Bürgerhauses soll untersucht, ein finanziell und städtebaulich geeignetes Objekt gesucht und das Projekt umgesetzt werden.
  4. Für die geplante Sanierung der Kita soll im Rahmen des Programms die Finanzierung gesichert werden.
  5. Für leerstehende, städtebaulich markante/ bedeutende Objekte soll ein Förderanreiz geschaffen werden mit dem Ziel, dass private Investoren diese Häuser wiederbeleben, sanieren und so modernen Wohnraum schaffen und die Schandflecke beseitigen.

Die Ideen der Stadt wurden mit der STEG Stadtentwicklung GmbH beraten und ein passendes Städtebauförderprogramm gesucht. Im Ergebnis ist die Antragstellung für das Programm „Lebendige Zentren- Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne“ (LZP) angedacht. Herr Neumann von der STEG stellte den Teilnehmern das Programm ausführlich vor. Der bereits gemeinsam erarbeitete Entwurf eines Kosten- und Maßnahmeplans sieht im Ergebnis einen Förderrahmen von ca. 8,7 Mio. EUR vor. Dieser Förderrahmen würde sich aus 1/3 Bundes-, 1/3 Landes- und 1/3 städtischer Mittel finanzieren. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die Bereitstellung der notwendigen Eigenmittel die Stadt erheblich herausfordern würde, aber das Programm für die „Hauptstadt“ eine große Entwicklungschance bietet. Dem folgend wird er den Beschluss zur Aufnahme und die konkrete Gebietsabgrenzung dem Stadtrat am 24.02.2021 zur Beratung und Beschlussfassung vorlegen. Der Antrag ist dann fristgerecht bis 01.03.2021 zu stellen. Mit einer Entscheidung, ob eine Aufnahme bereits im ersten Anlauf gelingen kann, ist im Sommer 2021 zu rechnen.

Die Teilnehmer stellten u. a. Fragen zur Vision Festwiese. Hier wies der Bürgermeister darauf hin, dass diese berechtigt sind, da die Ideen hier bisher noch nicht hinreichend öffentlich diskutiert wurden. Er erläuterte umfassend die Zusammenhänge und wies darauf hin, dass der öffentliche Austausch dann sinnvoll ist, wenn es eine gewisse Umsetzungsperspektive gibt. An einer solchen arbeitet die Stadt aktuell, in dem potentielle Mieter, die als wesentliche Grundlage für die Finanzierung eines solchen Projekts benötigt werden, angesprochen und gesucht werden. Als wesentliche Eckpunkte nannte Dreßler, dass der Großteil der vorhandenen Freifläche als Park- und Veranstaltungsfläche erhalten werden sollen, das für die neuen Nutzungen hinreichend zusätzliche Parkplätze zu sichern sind und die dem folgend notwendigen Tiefgaragenstellplätze das Projekt wirtschaftlich besonders herausfordernd machen. Er sicherte erneut zu, dass über die Vor- und Nachteile eines solchen Projekts in jedem Fall rechtzeitig öffentlich zu diskutieren ist, sobald es hier abzeichnet, dass die Idee Aussicht auf Umsetzung hat.

Sanierungsbeiträge werden in Gegensatz zur 2015 beendeten Stadtsanierungsmaßnahme in der Kernstadt im neuen Programm von den Eigentümern nicht erhoben.

Link: Präsentation Informationsveranstaltung 11.02.2021